Im kleinbürgerlichen Milieu der Pariser Pension Vauquer wird der ehemals als Nudelfabrikant zu Wohlstand gekommene Vater Goriot Opfer von Intrigen. Seine Töchter, an denen er in abgöttischer Liebe hängt, pressen aus ihm noch den letzten Sou für ihre Vergnügungen, bis er zuletzt im schlechtesten Zimmer unter dem Dach einsam, verlassen und völlig verarmt stirbt.
Der ehrgeizige Dichter Lucien de Rubempr', der sich mit dem ehemaligen
Adelstitel seiner Mutter schmückt, um in den vornehmen Kreisen verkehren
zu können, kommt 1821 aus der westfranzösischen Provinzstadt Angoul?me
nach Paris, um sein Glück zu machen. Dort als Dichter wie auch in den von
ihm besuchten Gesellschaftskreisen erfolglos, begegnet er dem Journalisten
Lousteau, der ihn in die für Lucien faszinierende Intrigenwelt der Pariser
Presse einführt. Es gelingt Lucien, ein einflussreicher Journalist zu werden,
er überschätzt jedoch bald seinen Erfolg. Seine Geliebte, die Schauspielerin
Coralie, zerbricht an den Machenschaften ihrer Rivalinnen am Theater und
stirbt. Lucien, der sein schnell gewonnenes Vermögen verspielt hat, kehrt
verarmt nach Angoul?me zurück. Dort beschleunigt er durch seine Ungeschicklichkeit
den finanziellen Ruin seines Schwagers David, eines Buchdruckers , und
seiner Schwester Eva. David wird verhaftet und muss daraufhin die Rechte
an einer erfolgversprechenden Erfindung verkaufen. Als sich Lucien verzweifelt
das Leben nehmen will, begegnet ihm der angebliche spanische Priester Carlos
Herrera, der ihm das Geld für Davids Auslösung schenkt und ihn unter seiner
Anleitung zur Rückkehr nach Paris treibt. Luciens weiteren Werdegang schildert
Balzac in Glanz und Elend der Kurtisanen (1838-47).