Die Einsamkeit des Langstreckenläufers - 'Laufen ist bei uns zu Hause immer großgeschrieben worden, besonders das Weglaufen vor der Polizei' - ist die Einsamkeit des jungen Colin Smith, der für einen Diebstahl in eine Jugendstrafanstalt geschickt worden ist. Der Direktor der Anstalt, der Colins Lauftalent entdeckt, will, dass er das Rennen um die Landesmeisterschaft gewinnt. Doch für Colin heißt gewinnen etwas anderes.
Die Einsamkeit des Langstreckenläufers - >Laufen ist bei uns zu Hause immer großgeschrieben worden, besonders das Weglaufen vor der Polizei< - ist die Einsamkeit des jungen Colin Smith, der für einen Diebstahl in eine Jugendstrafanstalt geschickt worden ist. Der Direktor der Anstalt, der Colins Lauftalent entdeckt, will, dass er das Rennen um die Landesmeisterschaft gewinnt. Doch für Colin heißt gewinnen etwas anderes.
Der 17-jährige Colin Smith, der wegen Diebstahls in einer Erziehungsanstalt
in Essex einsitzt, bringt seine Geschichte zu Papier, die im Arbeitermilieu
von Nottingham spielt. Als Colins Vater an Kehlkopfkrebs stirbt, kommen
Colin, seine Mutter und die fünf Geschwister durch eine Zahlung der Versicherung
in den Genuss kurzzeitigen Reichtums. Nachdem sie sich ein Fernsehgerät
angeschafft und das restliche Geld gemeinsam verjubelt haben, fällt es
Colin schwer, sich mit der erneuten Armut zu arrangieren. Zusammen mit
seinem verschlossenen, zum Jähzorn neigenden Freund Mike bricht er in das
Büro einer Bäckerei ein und stiehlt eine Geldkassette. Nur durch Zufall
gelingt es einem von Vorurteilen geleiteten und äußerst hartnäckigen Kriminalbeamten,
Colin und Mike zu überführen. Später wird Mike freigesprochen, Colin kommt
als vermeintlicher Anstifter ins Besserungsheim. Wegen seiner Fähigkeiten
als Langstreckenläufer gewinnt er bald die Sympathie und Unterstützung
des Direktors, der in ihm einen aussichtsreichen Läufer für den alljährlichen
Sportwettkampf der Erziehungsanstalten erkennt. Colin durchschaut, dass
die Freundlichkeit des Direktors lediglich seinem ehrgeizigen Wunsch nach
beruflicher Profilierung entspringt. Und so fasst er den Entschluss, bei
der Meisterschaft als Erster bis kurz vors Ziel zu laufen und sich dann
vom zweitbesten Läufer überholen zu lassen. Dass er mit diesem Akt der
Rebellion gegen eine für ihn inakzeptable Autorität seine Chancen auf vorzeitige
Entlassung verspielt, ist ihm vollkommen bewusst. Doch sein Training, das
er täglich am frühen Morgen beginnt, bedeutet ihm weit mehr als nur die
Möglichkeit einer Auflehnung gegen die an ihn gestellten Erwartungen. Erst
durch das Laufen erschließt er sich einen Zugang zu seiner eigenen Identität.
In der Synchronisation von Laufen und Denken entdeckt er den einzigen Zustand
in dem er sich wirklich frei fühlt - und er erkennt, dass er sich dieser
Freiheit ebenso sicher sein kann wie seiner Einsamkeit.