Mit den gesammelten Werken in 10 Bänden wird erstmals das Werk Alfred Anderschs in einer textkritisch durchgesehenen und kommentierten Ausgabe zugänglich gemacht. Die 'Gesammelten Werke' enthalten alle Bücher, die Andersch publizierte, ergänzt um weitere ausgewählte Texte, zum Teil aus dem Nachlass, viele davon erstmals veröffentlicht. Die Kommentare der ersten Bände der Werkgruppen werden mit Essays zu den jeweiligen Gattungen eingeleitet, ein Essay zur ganzen Ausgabe befindet sich in Band 1.
"Was an den Essays dieses lauteren Mannes so besticht, warum man sie nach so vielen Jahren - fast alles unverblichen - mit gebannter Zustimmung liest, das kann man vielleicht in dem Begriff Bedenklichkeit zusammenfassen; der birgt Nachdenken wie Zweifel wie genaues Hinhören, die Musikalität eines Textes zu begreifen: Er weiß, daß die Würde des Kunstwerks zugleich dessen Bürde ist; die trägt es, weil der Welt Last sich ihm eindrückt - andernfalls bliebe es Kunstgewerbe. Dies ist der Kunstbegriff des Alfred Andersch. Er hat an ihm gearbeitet wie an einem Bau. Die drei Bände 'Essayistische Schriften' sind das Fundament, das er uns, den zumeist Jüngeren, bot. Viele haben es genutzt. Nützlich ist es bis heute."
»Was politisches Bewußtsein ist, was es hervorbringt (neben den biographischen Unkosten) bei einem Schriftsteller, zeigt uns das literarische Werk von Alfred Andersch: exemplarisch in seiner Spannweite bewußter und verbindlich-gelebter Widersprüche.«