Einer der Höhepunkte im Schaffen Paul Klees ist sein Spätwerk der Jahre 1938 bis 1940, das von einer außergewöhnlichen schöpferischen Intensität und Produktivität geprägt ist.
'Nulla dies sine linea' - 'kein Tag ohne Linie' -, diese Sentenz nach Plinius notierte der Künstler im Jahre 1938 in sein Oeuvre-Verzeichnis unterhalb der Werknummer 365, eine Bleistiftzeichnung mit dem Titel Süchtig. Die schwere Krankheit hinderte Klee zunehmend, sich der aufreibenden Ölmalerei zu widmen, und so entstanden Tag für Tag bedeutende Werke und ganze Bildzyklen auf Papier: Das zeichnerische Schaffen wurde zum Tagebuch.
Tilman Osterwold, ein ausgewiesener Kenner des Gesamtwerks von Paul Klee, führt diese letzte Schaffensphase Klees, die noch intensiver als sein frühes Werk gekennzeichnet ist von vielfältigen Bezügen zur Biografie des Künstlers, in ihrer inhaltlichen und formalen Dichte sachkundig vor Augen. Die rund 120 vorgestellten Blätter stammen aus den Beständen des Zentrums Paul Klee, das über die international größte Kollektion von Werken des Künstlers verfügt.
Ausstellung: Zentrum Paul Klee, Bern 20.6.2005 - Januar 2006