Auf anstrengenden Erkundungstouren zu Wasser und zu Lande hat Matthias Matussek wie einst der Dschungel-Pionier Alexander von Humboldt eine der beeindruckendsten Regionen der Erde bereist. Nur ÔÇ£f++r Liebhaber schmutziger SaunasÔÇØ könne diese ÔÇ£gr++ne HölleÔÇØ den Himmel bedeuten, meint er. Zivilisationsm++den Wohlstandstouristen stehen mittlerweile an den Uferböschungen des wasserreichsten Flusses klimatisierte Nobelhotels zur Verf++gung, in denen sie einen exklusiven Abenteuerurlaub der Sonderklasse samt inszeniertem Urwaldparadies erleben ÔÇô freilich ohne der Natur zu nahe zu kommen. Die Software-Firma Precious Woods, deren teures Datenverarbeitungsprogramm jeden Urwaldriesen erfassen kann, strebt durch die Quantifizierung des Dschungels eine ähnliche Enträtselung des Mysteriums Regenwald an. Die ÔÇ£gr++nen LungenÔÇØ der Erde aber bleiben dennoch voll Magie und atemberaubend im wahrsten Sinne. Matussek lässt sich auf das Wuchern und Verschlingen des Urwalds ein und feiert drei ausgelassene Nächte lang mit Hunderttausenden den Indianerkarneval Boi-Bum-Ba. Am Kontinent der starken Frauen trifft der Autor auch auf eine zeitgenössische Amazone: die Politikerin Marina Silva, Tochter eines Gummizapfers, kämpft in einem patriarchalischen System gegen korrupte Männercliquen und die Kolonisatoren des Waldes. Vom Caboclo Jo+úozinho schließlich lässt sich Matussek erzählen, wieso er in dieser Welt der Extreme, die Klaus Kinski bei den Dreharbeiten zu ÔÇ£AguirreÔÇØ in den Wahnsinn trieb, nur nach der Liebe s++chtig ist.