Heideggers Topologie des Seins kann als eine Chaos- und Emergenztheorie des Seins gelesen werden. Die einzelnen Topoi sind emergente Selbstkonstituierungen des ur-sprünglich fraktgenen Seinsgeschehens, der Physis, des Naturprozesses. Unsere Selbstgegebenheit, unsere Wirklichkeit und unsere Freiheit sind solche Konstituierungen und stehen nicht im Widerspruch zum Naturprozess, sondern werden von ihm getragen und ausgetragen. Das Seinsgeschehen ist zwar schon im Anfang fatal fraktal, aber kein blindes Geschick, kein blindes Fatum. Zum Fatum gehört die Autonomie als ein Aus-sich-selbst-für-sich-selbst-sein. Freiheit ist schon im Ur-Sprung unser Verhängnis. Naturgesetz und Freiheit stehen sich nicht unversöhnlich gegenüber, doch das Fatum unserer Freiheit wurde uns wiederholt zum Verhängnis.
Als Teil des ganzen großen Wirkgefüges können wir die Hoffnung hegen, auf Grund unseres immanenten Logos, der nur eine Selbstkonstituierung des 'großen Logos' ist, uns ein unseren bescheidenen Verhältnissen entsprechendes, aber ähnliches Bild der Wirklichkeit zu machen. Schon unsere bloße Existenz hat Auswirkungen auf die große wirkliche Wirklichkeit der Natur. Diese Auswirkungen können fatal sein. Mit dem Glauben, alles sei bloßes Konstrukt, da es ohnehin keine Möglichkeit der Realitätserkenntnis gibt, stehlen wir uns ebenso aus der Verantwortung wie mit dem Glauben, dass alles durch Naturgesetze determiniert sei und sich am Lauf der Welt nichts ändern lassen werde.
Die Erhebung von St. Pölten zur Landeshauptstadt Niederösterreichs war
vor rund zehn Jahren ein europaweit beachtetes Ereignis, ebenso der darauf
folgende internationale Architekturwettbewerb für das Regierungsviertel
und für die urbanistische Neuorientierung der Stadt. Seither hat St. Pölten
eine prägnante Wandlung erfahren. Das "neue Bild" der bislang "grauen Stadt"
am Schienenstrang" entstand durch eine Reihe wichtiger öffentlicher und
halböffentlicher Bauten, die veränderte Lebenswirklichkeiten schufen und
weiterhin schaffen. Das Buch dokumentiert neben der städtebaulichen Entwicklung
eine Reihe hervorragender Neubauten im Verwaltungs-, Kultur- und Wirtschaftsbereich.
Bauten u.a. von Baumschlager/Eberle, Ernst Hoffmann, Hans Hollein, Klaus
Kada, Adolph H. Kelz, Gustav Peichl und Boris Porecca. St. Pölten was created
the capital of Lower Austria 10 years ago. The building of the government
quarter has taken St. Pölten a step forward into a new age, as a town economically
and culturally. This volume presents not only the completed government
and cultural buildings but also a selection of excellent new buildings
for sport, residential and business purposes. The specially taken photographs
both document these achievements and capture the specific profile that
previously lay dormant but since the town has become a capital, a profil
that has definitely changed.