Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits seit einigen Jahrhunderten beschäftigen sich Philosophen mit dem Problem, das Immanuel Kant scheinbar so einfach in dem Satz: ¿Was soll ich tun?¿ zusammenfasst. Doch muss nicht zuvor eine andere Frage gestellt werden, welche lautet: ¿Was kann ich tun¿? Der englische Philosoph John Locke hat die Betonung nochmals anderweitig gelegt, nämlich auf das ¿Ich¿. Das dieses Thema lange nicht so umfassend behandelt ist, wie es erscheint und somit immer noch von großer Aktualität ist, zeigt z. B. der Erfolg einer Nachmittagsserie in der ARD. Eine Frau kann sich nach einem Sturz an nichts erinnern. Ihr Retter macht sie glauben, sie wäre seine verstorbene Ehefrau, woraufhin sie unter anderem Namen unbewusst ihr früheres Umfeld davon überzeugt, trotz ihrem physischem Erscheinungsbild nicht die alte Barbara zu sein. Als ihr nach und nach einige ihrer früheren Taten ¿ sie ist eine Mörderin ¿ bewusst werden, stellt sich allen die Frage, ob sie dafür noch haften muss. Ist sie jetzt nicht ein neuer Mensch? Eine neue Person mit einer neuen Identität? So nimmt die Frage nach der Identität der Person also im gesellschaftlichen Leben und im Strafwesen einen ganz wichtigen Platz ein. J. Locke erkannte dies schon im 17. Jahrhundert und wurde auch gewahr, dass im umgangssprachlichen Miteinander oftmals sehr ungenau mit den diesbezüglichen Begriffen hantiert wird. Nachdem ich also zunächst - um den historisch-philosophischen Kontext nicht ganz außer Acht zu lassen - einiges zum Leben Lockes berichten werde, folgt die Analyse von wichtigen Begrifflichkeiten, wie ¿Mensch¿, ¿Person¿, ¿Substanz¿, ¿Identität¿, etc., die der englische Philosoph im 27. Kapitel des zweiten Buches seines ¿Essay Concerning Human Understanding¿ gibt. Es folgt ein Blick auf seine Kritiker sowie eine Ausschau auf die Folgen, die Lockes Thesen für Gesellschaft und Strafwesen haben.
Neben Lockes Essay waren die Arbeiten von Udo Thiel, Walter Euchner, Martina Herrmann und Sandra Ausborn-Brinker sehr hilfreich zum Verständnis der Thematik. Gleichzeitig wurde klar, dass der Anspruch der Arbeit auf die Einführung und Vorstellung der Problemstellung beschränkt ist.