Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Arendts Theorie des Politischen als Auseinandersetzung mit Formen totaler Herrschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1951 veröffentlichte Hannah Arendt ihr Werk ¿The Origins of Totalitarianism¿, das 1955 in erweiterter Version unter dem Titel ¿Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft¿
auch in deutscher Übersetzung erschien. Arendt, die sich selbst eher als politische Theoretikerin, denn als Philosophin betrachtete, beleuchtet hier mit großer historischer Detailtreue die Entwicklung einer neuen Herrschaftsform, die sie ¿totale Herrschaft¿ nennt. Dieser liegen einige Charakteristiken zu Grunde, welche sie fundamental von der bis dato gekannten Diktatur oder Tyrannis unterscheidet. Darum soll es im Folgenden zunächst um diese neuen und ungekannten Elemente gehen. Was macht sie aus und wie wirken sie? Die zentralen Rollen in Arendts Betrachtungen nehmen der Nationalsozialismus und der
Kommunismus ein. Sind aber hier schon die vollendeten Verwirklichungen der totalen Herrschaft zu finden oder kommen sie nur einer ¿Idealform¿ ziemlich nahe? Letzteres scheint
schon allein auf Grund der Tatsache, dass 1945 das Hitler-Regime unterging und sich wenige Jahre später die Sowjetunion vom ¿Stalinismus¿ abkehrte, plausibel. In welchen Bereichen
findet sich nun aber keine totale Beherrschung und für welchen Zeitraum können wir die ausgeprägteste Form konstatieren? Entscheidendes Mittel zur sogenannten Herstellung des
Menschen und Beherrschung der Masse ist neben Propaganda, Organisation und Ideologie vor allem der Terror, dessen größte Perversion in den Lagern sichtbar wird. Deshalb sollen
auch Funktionsweise und Umsetzung des Terrors untersucht werden.
Alle Bestrebungen im totalen System laufen letztendlich darauf hinaus, die Menschen ihrer Handlungsmöglichkeiten zu berauben. Ein Blick in Arendts Werke ¿Vita Activä und
¿Macht und Gewalt¿ sind zur Erfassung der Begrifflichkeiten und zum Verständnis der Wichtigkeit von Kreativität, Schöpferkraft und ¿Natalität¿ hilfreich. Auch die wirtschaftsgeschichtliche Abhandlung ¿Von Kriegswirtschaft zu Kriegswirtschaft¿ von G. Ambrosius und S. Büttners in Thesenform verarbeiteter ¿roter Faden¿ von ¿Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft¿ waren mir bei der Erstellung dieser Arbeit eine große Hilfe.
Dabei wurde klar, dass diese über den Anspruch einer einführenden Darstellung von Hannah Arendts Gedankengut und die Vorstellung einiger sich daraus ableitender Problemstellungen
dieser umfassenden, komplexen und auch emotionalen Thematik nicht herauskommen kann.