Auf Schloss Dux in Böhmen erinnert sich der alte, hinfällig gewordene Verführer Casanova an eine Frau, der er einst so verfallen war, dass er, die Taschen mit Schrot beschwert, in die Themse gehen wollte. Mit dieser Episode der unglücklichen Liebe Casanovas zur erst achtzehnjährigen Marie Charpillon inszeniert Andrew Miller auf brillante Weise ein Stück 18. Jahrhundert. Korruption und Unschuld, hitzige und eiskalte Leidenschaft, historische Detailtreue und moderne Distanz - die Anziehungskraft der Gegensätze drückt sich in Millers Stil aus, der elegant die Balance hält zwischen gewagten Metaphern und schnörkelloser Rede, derben oder grotesken Szenerien und poetischen, betörend schönen und manchmal fast zu Tränen rührenden Bildern.
"Millers Erzählkunst ist so genial wie Casanovas Liebeskunst." The Spectator
"Andrew Miller strickt aus einer wahren Begebenheit eine ebenso poetische wie groteske Geschichte." Freundin, 11.10.00
"Andrew Miller entwirft ein präzises und farbenprächtiges Bild des schmutzigen, glamourösen London des 18. Jahrhunderts. Und schildert dann eine Episode im Leben des berühmten Frauenhelden, Casanova, die sämtliche hehren Illusionen zum Thema Liebe genüsslich ad absurdum führt. (...) Dass Jugend eine Währung und Liebe wohlfeiles Zahlungsmittel sein kann - nie wurde uns diese Lehre der zynischen Vernunft spritziger und eleganter nahegebracht. Fazit: kein Roman für Moralapostel. Der Rest wird sich köstlich amüsieren." Brigitte, 18.10.00
"Ein schönes, gleichsam trauriges und lustiges, aber stets Ehrfurcht abringendes Sterben des Casanova ist es, das Andrew Miller den Lesern vor Augen führt. Eine menschliche Tragödie mit komödiantischen Einlagen, die oft zu schallendem Gelächter verleiten." Irene Prugger, Wiener Zeitung, 13.10.00
"Millers Abgesang auf das Zeitalter der Abenteurer und Spieler ist voll galanter Bonmots und frivolem Witz, gleichsam eine Rokoko-Screwball-Komödie, poetisch, bizarr, manchmal aus preziös, aber immer elegant und unangestrengt geistreich." Martin Halter, Tages-Anzeiger Zürich, 21.02.01
"Andrew Miller hat die Andeutungen in Casanovas Autobiografie zu einer opulenten Geschichte ausgebaut, die meist von der Liebe handelt, vom lieben Geld und böser Habgier und immer von den Erinnerungen an das, was einmal war und nimmer wiederkehrt. Ironisch distanziert und elegant amourös erzählt Miller von all den Liebesränken." Zitty Berlin, Dezember 2000
"Eine in Passagen brillant erzählte, wundersam leichthändige kleine Geschichte, die eine Marginalie aus Casanovas Leben zu einer Parabel macht: über das Glück und seine Flüchtigkeit, über die Eitelkeit und dass sie zum Liebesschmerz fast ebenso beiträgt wie die glückliche Liebe selbst." Jutta Diehm-Heitzmann, NDR3, 09.03.01