Die "frischen Fischgedichte" von Arezu Weitholz machen nicht nur Küstenbewohner glücklich. In bester Manier von Ringelnatz, aber auch Morgenstern, Gernhardt und Co. widmet sich die Autorin allerlei liebenswerten kleineren und größeren Meeresbewohnern, vom Aal bis zum Zackenbarsch, und erzählt von ihren Abenteuern und Affairen. Und - leider - mitunter auch von ihrem traurigen Schicksal: im Kochtopf.?
Der Kochfisch ¿Ein kleiner Kochfisch ging zur See, traf einen Wal und sagte: He, du bist ja ein fettes Tier, und gar kein Fisch, was willstn hier? Dann muffelt er die Quallen an, was Quallen nicht gefallen kann. Er schnauzt und stänkert laut und fies, er pöbelt und macht Muscheln mies: Ihr seid ja stumm und häßlich obendrein, und überhaupt auch viel zu klein: Und du Butt! Aal! Und ihr, Makrelen! Euch allen Gräten, Hirn und Seelen fehlen! So schreit der Kochfisch Tag und Nacht, man sich im Meer schon Sorgen macht: Ist der denn irr oder bloß blau? Hat er Tourette oder nen Hau? Doch keins von diesen Dingen war, was dem Kochfisch so geschadet. Es ist ganz einfach ¿ also klar: Der Kleine hat zu heiß gebadet¿.