Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Veranstaltung: Einführung in die politische Theorie und Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ein Begriff hat die öffentliche Diskussion in den vergangenen Jahren derart beherrscht wie der der Globalisierung, welcher den Prozess der voranschreitenden weltweiten Vernetzung von Ökonomien und Kommunikationsprozessen über die Grenzen der einzelnen Nationalstaaten hinaus bezeichnet. Der Begriff ist in erster Linie deswegen so populär und zugleich polarisierend, da heute nahezu kein Lebensbereich mehr existiert, der von dieser Entwicklung nicht betroffen wäre. So sind die Auswirkungen der Globalisierung selbst für den ¿einfachen¿ Bürger tagtäglich spürbar, bspw. beim Kauf von Gütern oder der Inanspruchnahme von Dienstleistungen. Sie werden jedoch vor allem dadurch bemerkbar, dass sich der Einzelne gegenwärtig mit der Situation konfrontiert sieht, auf engstem geographischen Raum mit Angehörigen unterschiedlichster Kulturen in Berührung zu kommen. Das Zusammenleben verschiedener Kulturen verläuft jedoch nicht immer problemlos, weshalb sich sowohl praktische Politik als auch politische Theorie mit der Thematik auseinandergesetzt haben und immer noch auseinandersetzen. Im Zusammenhang mit der Frage, wie das Miteinander der Kulturen möglichst konfliktfrei und gerecht geregelt werden könne, wird häufig der Begriff des ¿Multikulturalismus¿ gebraucht.
Die folgenden Ausführungen beschäftigen sich mit eben diesem Begriff des ¿Multikulturalismus¿. Der erste Punkt dieser Arbeit dient dabei zur Erläuterung der Frage, was unter besagtem Phänomen überhaupt zu verstehen ist. Anschließend sollen die Erkenntnisse eines Theoretikers zum Thema Multikulturalismus etwas näher beleuchtet werden. Dazu wurde exemplarisch das 1992 erstmals erschienene Essay Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung des kanadischen Philosophen Charles Taylor ausgewählt, da es innerhalb der Multikulturalismus-Debatte eine besondere Relevanz besitzt. Der Hauptteil meiner Ausführungen widmet sich sodann der Frage, mit welchen Schwächen die Argumentation Taylors behaftet ist bzw. welche Kritik an seiner Auffassung von Multikulturalismus geübt werden kann/muss. In einem abschließenden Fazit sollen die wichtigsten Erkenntnisse dieser Arbeit noch einmal komprimiert dargestellt werden.