In England galt Sir Roger Scruton (1944-2020) als eine der profiliertesten Stimmen des wertkonservativen Denkens. Seine Schriften kreisen um zentrale Themen wie Heimat, Schönheit, Religion, Musik, Architektur, Moral und politische Ordnung. Mit scharfem Blick analysierte er das moderne Leben - und hielt der Beliebigkeit unserer (postmodernen) Gegenwart eine Philosophie der "bewahrenden Moderne" entgegen: ein Denken, das an organisch gewachsene Institutionen, an das Ererbte, das Heilige und das Schöne erinnert.
Dieses Buch bietet erstmals eine umfassende deutschsprachige Einführung in das Werk Scrutons. Es behandelt seine Kritik an Utopismus und radikaler Fortschrittsgläubigkeit ebenso wie seine Verteidigung von Eigentum, Nation, Familie, klassischer Ästhetik und Common Law. Es beleuchtet seine Auseinandersetzung mit Denkern wie Rousseau, Kant, Wittgenstein, Burke, Marx, Foucault und Zizek - und macht sichtbar, wie Scruton im Streit der Ideen seine eigene Haltung formte: eine Philosophie, die auf Bindung, Maß und Schönheit zielte.
Ip Wischin (1963-2023) war Philosoph, Künstler und Lehrer - und ein leidenschaftlicher Verteidiger des Denkens gegen die Flachheit der Zeit. Dieses Buch über die Philosophie Roger Scrutons war ihm ein Herzensanliegen und seine letzte Arbeit zugleich - ein Vermächtnis. Wer es liest, begegnet darin auch ihm.