Was gibt es noch zu sagen zum 100. Todestag Rudolf Steiners? Wohin kann sich der Blick richten, rückwärts historisierend, selbstzufrieden kritisch, ja blasphemisch oder hagiographisch verklärend? Andreas Laudert geht in seinem Buch über Steiner in sich, steht mit dem Standbein in der Gegenwart und erkundet mit dem Spielbein Vergangenheit und Zukunft. Als Schriftsteller und Dichter genügen ihm die historischen Aspekte nicht, langweilt ihn das Alt-Bekannte sowohl der Kritik als auch der Verehrung.
Er fasst sich ein Herz und nimmt sich des Themas persönlich an. Was bleibt von Steiners Werk und Biographie, das immer noch zukünftiges, unausgeschöpftes Potential hat?
Diese schöpferische Dimension des Menschen Rudolf Steiner und seines Werkes interessiert ihn, alles andere kann heute bereits Chatgpt formulieren und wiederholen. So entsteht ein Text, der im Prozesshaften bleibt und den Kern von Steiners Werk spiegelt, das Unabgeschlossene, ständig sich Erneuernde und Erweiternde, manchmal auch scheinbar Widersprüchliche. Ein inneres Gespräch.
Was gibt es noch zu sagen zu Rudolf Steiner, hundert Jahre nach seinem Tod? Wohin soll sich der Blick richten: rückwärts historisierend, selbst zufrieden kritisch oder hagiographisch verklärend? Es ist die schöpferische Dimension des Menschen Rudolf Steiner und seines Werks, die interessiert, alles andere kann heute bereits ChatGPT formu lieren und repetieren.
«Als Kind erlebte Rudolf Steiner Einsamkeit, weil er auf seine vielen Fragen keine ihn befrie digenden Antworten erhielt. Als reifer Mann erlebte Rudolf Steiner Einsamkeit, weil zu viele Menschen ihn mit Fragen bedrängten, auf die er Antworten geben sollte.»
«Ihm gerecht werden, das heißt auch, in die
ihm selber voll bewusste Ambivalenz mancher Entschlüsse mit dem eigenen, sich einfühlenden Verstand ganz hineinzugehen. Sodass sich aus Erkenntnis Verständnis entwickelt, sodass mit dem Herzen gedacht wird.»