Ohne jemals sentimental zu werden, schildert die in Wien geborene tschechische Autorin Bozena Nemcová (1820-1862) nicht nur die ländlichen Bräuche und Sitten Böhmens und Altösterreichs, sondern auch jene Menschen, die in ihrer Kindheit das Leben im Waldtal der Aupa bestimmten: Pfarrer, Lehrer, Mägde, Knechte, Müller, Förster u. a. Im Mittelpunkt der am Fuße des Riesengebirges angesiedelten Handlung steht - eine Großmutter. Diese verkörpert durch schlichte Weisheit, Güte und Liebe ein Idealbild mütterlicher Fürsorge. Der Vater der in ländlicher Idylle lebenden Familie Prosek muß aus beruflichen Gründen lange Zeit des Jahres in der Kaiserstadt Wien verbringen. So wird die Großmutter ins Haus geholt, um die Kinder und das Anwesen zu versorgen. Vor diesem Hintergrund entwickelt die Autorin das bedeutendste Prosawerk der tschechischen Literatur und zeichnet
"... eine der schönsten Frauengestalten der Weltliteratur" (Kindlers Neues Literaturlexikon)
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In diesem wohl wichtigsten und schönsten Klassiker der tschechischen Literatur erzählt Bozena Nemcová (1820-1862) von einer gütigen und liebevollen Großmutter, die in das ländliche Anwesen ihrer Tochter gerufen wird. Die weise Frau hilft bei der Betreuung der Kinder und sieht in Haus und Hof nach dem Rechten. Gekonnt verbindet die Autorin die Schilderung von Bräuchen und Sitten im alten Böhmen mit Erinnerungen an ihre eigene Kindheit im Waldtal der Aupa, dem heutigen "Großmuttertal" unweit des Riesengebirges. Herausragend ist die Geschichte von der Bauerntochter Viktorka, die gemütskrank nach tragischem Liebesleid bei den wilden Tieren im Walde lebt.
Generationen von Lesern verknüpfen das Großmütterchen mit den klassischen Bildern des tschechischen Illustrators Adolf KaSpar (1877-1934). Seine aufwendig restaurierten Aquarelle und Federzeichnungen machen die vorliegende Ausgabe zum bibliophilen Kunstwerk.
"... eine der schönsten Frauengestalten der Weltliteratur"
(Kindlers Neues Literaturlexikon)