Grüfte sind bedeutende Zeugnisse der europäischen Bestattungskultur vom 16. bis ins 19. Jahrhundert. Einst als Familiengrablegen der Elite angelegt, sorgten sie durch ihre trockene, gut belüftete Bauweise für eine lange Erhaltung der Särge, Leichname und Grabbeigaben. Unter anderem Plünderungen und Vandalismus waren und sind bis heute vielerorts die Folgen. Hier versucht die Sepulkralarchäologie in enger Zusammenarbeit mit vielen weiteren Fachbereichen zu retten, was noch zu retten ist. Die Beiträge dieses Sonderhefts zeigen auf, wie entscheidend die Erhaltung und Dokumentation dieser Kulturdenkmale ist, aber auch, was alles notwendig ist, um den schmalen Grat zwischen wissenschaftlicher Aufarbeitung und der Wiederherstellung eines würdevollen Zustands zu beschreiten.