Wenn sich einer der profiliertesten deutschsprachigen Autoren unserer Zeit mit dem Thema Humor in der Literatur auseinandersetzt, braucht er gute Gründe. Sven Regener hatte sie: Er war 2016 eingeladen, als Inhaber der Grimm-Professur der Universität Kassel eine Poetik-Vorlesung zu halten und er schlägt sich, seit er Romane veröffentlicht, damit herum, dass diese als witzig, komisch, humorvoll gelten, obwohl sie eigentlich traurige Geschichten erzählen von Leuten, die es im Leben nicht leicht haben und bei denen das Scheitern stets wahrscheinlicher ist als das Gelingen.
In
Zwischen Depression und Witzelsucht
geht deshalb Sven Regener der Sache auf den Grund und kommt zu verblüffenden, ihn selber erstaunenden Ergebnissen, macht sich auf zu einem Parforce-Ritt durch die Kunstgattungen, Stile und Methoden, untersucht das Wesen und das Verhältnis von Kunst, Gefühl und Humor zueinander und wirft dabei mit jeder Antwort zwei neue Fragen auf, ohne dass das von Schaden wäre.
Zwischen Depression und Witzelsucht
ist ein großer Wurf, ein kühner Versuch über ein großes, fast unerforschtes Thema und wird, da kann man sicher sein, für Aufsehen sorgen.
Eine enorm unterhaltsame Poetikvorlesung.