Der Klassiker einer ganzheitlichen Gesprächskultur
Der Dialog ist eine neue Form des Gesprächs. Hier werden weniger Argumente ausgetauscht, sondern Horizonte eröffnet. Der Dialog ist eine Chance, Neues zu entdecken, keine Garantie, Altes zu bewahren.
Der Physiker David Bohm, von dem Einstein sagte, er sei der einzige, der über die Quantentheorie hinauskommen könne, war nicht nur ein berühmter Naturwissenschaftler, sondern auch ein Philosoph im ursprünglichen Sinne. Er gab dem Gespräch, dem Dialog seine Tiefe zurück, die ihm im Zeitalter der Kommunikation und Diskussion abhanden gekommen ist.
Besprechung, Meeting, Gesprächsrunde nennt man heute Versammlungen, in denen Standpunkte vorgestellt, Argumente ausgetauscht, Positionen verteidigt, Gedanken ausgeführt und Theorien angerissen werden. Der Zweck solcher Gespräche ist es, den Status quo der Differenzen zu klären, sich auf Ziele zu einigen und Unstimmigkeiten auszuräumen.
David Bohm hat die Erfahrung gemacht, daß all dies gut gemeint ist, aber nicht reicht, um einen wirklichen Schritt nach vorne zu kommen. Statt der Diskussion fordert er den Dialog, verstanden nicht als ein freundliches Gespräch miteinander, sondern als ein Horizonte öffnendes Aufeinanderzugehen. Ein Dialog ist ein grundsätzlich gelungenes, die Teilnehmer mit wirklich neuen Erfahrungen und Erkenntnissen belohnendes Gespräch.
Der Klassiker einer ganzheitlichen Gesprächskultur
In Diskussionen streiten wir gegeneinander; im Dialog begegnen wir einander offen und respektvoll, lernen aufeinander zu hören, mit- und füreinander zu denken und suchen gemeinsam nach neuen Wegen und Lösungen.
Der Dialog beginnt, wo die Diskussion aufhört. Er ist eine neue Form des Gesprächs. Der Dialog öffnet Horizonte und bildet einen »Sinn-Fluß, der unter uns, durch uns hindurch und zwischen uns fließt«. (David Bohm)