In den letzten Jahren hat das Winken eine nie zuvor dagewesene Wichtigkeit erlangt. Die Menschen winken, um Körperkontakt zu vermeiden oder für Wortmeldungen und zum Abschied vor den Bildschirmen. Oft ist es eine beiläufige Bewegung, die ohne Worte und Mimik ausgeführt wird. Die Geschichte des Winkens ist aber freilich viel länger und seine Bedeutungen sind vielseitiger.
Paul Divjak denkt in seinem beschwingten Essay über die Geste des Winkens nach, was ihr zugrunde liegt und wovon sie erzählt. Über die verborgene Poesie einer Handbewegung, in die sich Zeit und Raum, Nähe und Distanz, Vergangenheit, Gegenwart und potenzielle Zukünfte einschreiben.