»Dies ist ein eindringliches, sinnliches Buch, elegant, schnörkellos und klug ... Absolute Empfehlung!« Mareike Fallwickl
Meret geht in ihrem Beruf als Krankenschwester vollkommen auf: Die Klinik und das Schwesternwohnheim sind ihr Zuhause, ihre Uniform ist ihre Identität, auf die sie stolz ist. Neben der Routine ihrer Arbeit versucht Meret stets das Menschliche in ihren Patientinnen zu sehen und sie weiß genau, wie sie ihnen begegnen kann. Bis eines Tages ein neues Verfahren in der Klinik eingeführt wird, bei dem auch Meret eine Rolle spielen soll: Sie wird die Patientinnen durch ihren Schmerz begleiten, an dessen Ende Aussicht auf Heilung von ihren psychischen Leiden steht. Wie immer hält sich Meret an die Regeln der Station, trotz ihrer wachsenden Zweifel an der Methode. Dann verliebt sie sich in eine andere Frau und überschreitet damit eine unsichtbare Grenze, die sie alles kosten kann.
In nüchterner Sprache, die unter die Haut geht, führt uns Yael Inokai in die Realität einer Klinik der Nachkriegszeit, in der Frauen von ihren psychischen Leiden geheilt werden sollen - doch die Methoden sind ein Auswuchs des Patriarchats und sie nehmen wenig Rücksicht auf die Patientinnen. Ein beeindruckender Roman über die emanzipatorische Kraft der Empathie.
»Yael Inokai beleuchtet die Frauen dieses Romans mit klaren Sätzen, sie schreibt mit ruhiger Hand und fürchtet sich vor keiner Dunkelheit.« Dorothee Elmiger
Ausgezeichnet mit dem Anna-Seghers-Preis 2022 und dem Clemens-Brentano-Preis 2023
Es beeindruckt besonders die klare und gleichzeitig nahbare Sprache [?]. [Inokai] gelingt es mühelos die Lesenden in die seltsam entrückt wirkende Welt der Krankenschwestern zu nehmen.