"Wie mache ich es?" ist die Frage, auf die es im Führungsgeschäft ankommt. Dieser Eindruck stellt sich zumindest fiir den ein, der die betreffenden Regale einer Buchhandlung durchforstet. Kiloweise ste hen und liegen die Antworten auf diese Frage in Form von Tools, Tricks und Tipps zum schnellen, effIzienten und selbstverständlich erfolgreichen Gebrauch bereit. Die Speisekarte des Führungserfolges wird ständig aktualisiert. Davon leben ganze Industriezweige und ihre dazugehörigen Fachwissenschaften. Sie alle dienen und verdienen an der einzigen Frage: "Wie mache ich es?" "Wie mache ich es?" ist und bleibt die falsche Frage, wenn man nicht nur wissen will, wie Führung geht, sondern mir daran liegt zu verste hen, was ich mache, wenn ich führe, was da geschieht, wenn ich scheitere, und was sich da ereignet - mit mir und anderen -, wenn etwas trägt, sich durchhält und glückt. "Wie mache ich es?" ist eine Frage, die wegführt von einer mögli chen Einsicht und Erkenntnis. Wer Führung selbstverantwortlich ge stalten will, und das ist der erste Grundstein fiir erfolgreiche Führung, der sollte die Frage: "Wie mache ich es?" nicht an die oberste Stelle seiner Prioritätenliste setzen. Die zentrale, alles entscheidende und grundlegende Frage inner halb der Führungsthematik lautet: "Wer bin ich?" I Der Einwand kommt sofort: Was hat denn diese Frage überhaupt mit Führung zu tun? Die kürzest mögliche Antwort darauflautet: alles! "Wer bin ich?" ist eine "Gretchenfrage".
Die entscheidende Frage innerhalb der Führungsthematik lautet: Wer bin ich? Auf diese Frage kann es keine definitive Antwort geben. Erfolgreiche Führung hat mit Faktenwissen wenig zu tun. Sie ist in erster Linie von Orientierungswissen geprägt. Und das kann nicht gelehrt oder konsumiert, sondern nur individuell erworben werden. Der eigene erfolgreiche Weg entsteht erst im Scheitern.
Der Philosoph und Coach Ferdinand Rohrhirsch behandelt diese Thesen ausführlich und zeigt, dass die Zuordnung von Führung und Werten im gleichen Wertesumpf stecken bleibt wie die Verbindung von Ökonomie und Moral.
Ein provozierendes Buch für den nachdenklich und nachdenkend führenden Leser, der eine fundierte Lektüre zum Thema Führen schätzt.
"Die Stärke von 'Führung und Scheitern' liegt alles in allem in der Aufforderung zum Nachdenken über das Gelesene und die eigene Person." die bank, 11-2009
"An Menschen, die noch interessiert, was sie machen, wie sie wirken, was sie treibt, wendet sich das Buch. Wohltuend unterscheidet es sich von den 'Instant-Ratgebern', die für jedes Problem eine Lösung erheucheln. Der Autor zwingt zum Mitdenken." Bildungsbrief - Informationen für die Personalarbeit, 5-2009