DDR, 60er-Jahre: Lieselotte wächst bei ihrer chronisch kranken Mutter in einfachsten Verhältnissen in ungesunder Isolation auf und muss schon früh Verantwortung übernehmen. Das hochbegabte Mädchen gilt als verstockt und schwer erziehbar, findet weder Anschluss an Gleichaltrige noch Verständnis bei Erzieherinnen und Lehrern. Die Versuche der Mutter, an immer neuen Orten ein selbstständiges Leben aufzubauen, scheitern einer nach dem anderen, während Lieselotte widrige Umstände als Challenge nimmt und Schritt für Schritt vorankommt. »Geübt im Verlieren«, wird sie diese treibende Kraft später nennen, die aus dem halb verhungerten, gedemütigten "Armeleutekind" eine freie Erwachsene werden lässt.
Allmählich findet sie heraus, dass diese kleine graue Kindheit nicht alles gewesen ist, dass es noch viel zu erleben und auszukosten gibt. Und dass die Erinnerungen es wert sind, endlich erzählt zu werden.