Wie soll man über ein Land schreiben, das es offiziell nicht gibt? Das keinem Vergleich standhält und immer wieder von neuem überrascht? Taiwan, die kleine Insel und Chipgroßmacht vor der südchinesischen Küste, hat in den letzten Jahrzehnten eine enorme gesellschaftliche Wandlung durchlaufen. Bürgerrechtsbewegungen ist es zu verdanken, dass der Übergang von einer Jahrzehnte andauernden Militärdiktatur zu einer der offensten und lebendigsten Demokratien Asiens so friedlich verlaufen ist.
Sechs Monate verbrachte die Sinologin und Schriftstellerin Alice Grünfelder auf Taiwan. Gesehenem, Gehörtem ist sie nachgegangen, hat über ihre Beobachtungen mit Taiwanerinnen gesprochen, hat versucht zu recherchieren, was sie nicht verstand. Ihre Collage aus Erlebtem, Notizen und Überlegungen, Reportagen und essayistischen Miniaturen ist von lichter Leichtigkeit und verliert doch nie an Prägnanz, etwa in der Beschreibung gesellschaftlicher Zusammenhänge und historischer Exkurse. Es sind kürzere Texte, jeweils überschrieben mit einem Stichwort; sie sind alphabetisch geordnet, reichen von »Abschied« bis »Zeichen«. Ob es um Wolken und Wasser geht, Müllabfuhr und Demonstrationen, Tempel und Götter, Brücken, Flüsse und Meere - jede Betrachtung beleuchtet eine Facette dieser fragilen Insel entlang der Bruchlinien des Alltags.
»In den Alltagsbegegnungen von Alice Grünfelder ist eine Kultur zu ahnen, die tiefes Vertrauen in ihre Wurzeln setzt, die jahrtausendealte Weisheiten pflegt bis hin zu Aberglauben und Magie und deren Mentalität geprägt ist vom Leben auf vulkanischem Boden.«
Martin Tschechne, Deutschlandfunk
»Andhand von hundert alphabetisch angeordneten Stichpunkten fängt sie mit großen und kleinen Beobachtungen sowie Interviews (vor allem mit Frauen) Leben und Alltag des Inselreiches in vielen Facetten ein. Das ist auch dann lesenswert, wenn man mit Taiwan kaum vertraut ist.«
Anna Gerstlacher, WOZ
»Die unbekümmerte Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, die zudem zwischen Prosa und Gedicht hin- und herspringt, hat ihre Reize: Ist es nicht genau diese hierarchielose Art und Weise, in der man ein Land kennenlernt?«
Gregor Dotzauer, Tagesspiegel
»Die Autorin skizziert mehr als nur Chinas fragwürdige Haltung gegenüber dem Inselstaat: Auf oftmals berührende Weise erzählt Grünfelder auch von dem angespannten Alltag, den sie in Taiwan erlebt hat.«
Dr. Anna Gielas, Büchermagazin
»In lebendiger Sprache berichtet sie [die Autorin] von der Müllabfuhr, Obdachlosen, Graffitis und vielem mehr. So bringt sie das so weit entfernte Land und sein mutiges Volk dem Leser extrem nahe.«
Jenny Sterchi, Saaner Anzeiger
»Es ist Grünfelders poetische Disposition, die die Lektüre so bereichert [?].«
Sibylle Elam, PS
»Wer vom Sofa aus eine exotische Insel unter kundiger Führung bereisen möchte, der greife zu diesem Buch. Wer Taiwan demnächst geschäftlich oder privat bereisen darf, dem sei 'Wolken über Taiwan' ausdrücklich empfohlen.«
Gabriel Anwander, Literaturzeitschrift Orte
»Ich möchte das Buch in den Rucksack packen und losfliegen, endlich nach Taiwan. Das Buch ist eine Einladung, eigene Entdeckungen zu machen. Es macht Lust auf mehr.«
Peggy Kames, sinofilia
»'Wolken über Taiwan' ist eine Annäherung mit Mehrfachperspektive, eine vielfältige Einladung, sich mit einem Land zu beschäftigen, das sich all den Bedrohungen entgegen stemmt, geschrieben von einer Frau, die mit literarischen Stimmen umzugehen weiss.«
Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch