Die bewegte Lebensgeschichte eines Heimatlosen zwischen Krieg, Kunst, Wissenschaft und Weltumseglung
Als Flüchtling kam Adelbert von Chamisso in den Wirren der französischen Revolution nach Deutschland. Seine Heimat und seine Sprache hatte er verloren - in der Fremdsprache Deutsch begann er zu dichten, erfand die Gestalt des schattenlosen
Peter Schlemihl
und wurde damit
berühmt.
Aber damit war er nicht angekommen, im Gegenteil: In einer Zeit, in der selbst die Fahrt zur nächsten Stadt noch ein Abenteuer war, zog es ihn hinaus in die Welt. Als Mitglied einer Forschungsreise auf der Suche nach der legendären Nordostpassage fand er als Naturkundler unbekannte Pflanzenarten und deckte Naturgesetze auf, die noch Darwin beeindruckten. Seinem
Schlemihl
nicht unähnlich verfasste er glänzende, poetische Berichte über seine dreijährige Weltreise.
Matthias Glaubrecht hebt bei seiner detektivischen Spurensuche in Museumssammlungen und in Chamissos Nachlass einen bis heute übersehenen Schatz. In dieser Biographie eines Heimatlosen können wir endlich den
ganzen
Chamisso entdecken. Er zeigt erstmals in aller Deutlichkeit, wie bei dieser Ausnahmegestalt zugleich Literatur und naturkundliche Erkenntnis entstanden, was Chamisso selbst aus seiner Weltreise machte und was die Nachwelt aus ihm.
In Sieben-Meilen-Stiefeln um die Welt: Die abenteuerlichen Reisen des Adelbert von Chamisso.
Nur wenige Deutsche vor ihm sahen so viel von der Welt wie Adelbert von Chamisso. Er selbst betrachtete die abenteuerliche dreijährige Schiffsreise an Bord der Rurik als das eigentliche Hauptstück seines Lebens, als das bestimmende Element. Als Spross französischen Adels nach der Revolution 1789 lange heimatlos, wuchs er in Berlin auf. Dort begann er zu dichten - auf Deutsch - und fand in der Naturkunde eine neue, geistige Heimat. Doch von ihm geblieben ist allen voran seine berühmte Märchengeschichte um Peter Schlemihl. Sie hat einen so festen Platz in unserer Sprache und unserem Denken eingenommen wie die Sieben-Meilen-Stiefel, in denen Schlemihl die Welt bereist, nach einem Teufelspakt schattenlos und mit einem unerschöpflichen Geldsäckchen in der Tasche.
Auf seinen Forschungsreisen half Chamisso, die legendäre Nordostpassage aufzuspüren, er legte Herbarien noch unbekannter Pflanzen an und beschrieb erstmalig den Generationenwechsel bei Meerestieren. Und seinem Schlemihl nicht unähnlich verfasste er glänzende, poetische Berichte darüber. Glaubrecht hebt bei seiner detektivischen Spurensuche in Museumssammlungen und im Nachlass einen bis heute übersehenen Schatz. In seiner Biografie können wir endlich den ganzen Chamisso entdecken. Er zeigt erstmals in aller Deutlichkeit, wie bei der Ausnahmegestalt zugleich Literatur, Lyrik und naturkundliche Erkenntnis entstanden, was Chamisso selbst aus seiner Weltreise machte, und die Nachwelt aus ihm.
Eine augenöffnende Expeditionslektüre. Der Untertitel deutet an, was dieser Biografie meisterhaft gelingt: von einem Abenteuer erzählen, das ein ganzes Leben prägte. (...) Dass wir den Naturforscher Chamisso erstmals vollumfänglich als solchen gewürdigt bekommen, ist und bleibt Glaubrechts große Leistung.