In ihrem Buch setzt sich die Autorin zum Ziel, die Methoden der kognitiv-behavioralen Verhaltenstherapie im Umgang mit Gedanken und Gefühlen mit jenen der frühchristlichen Mönchsväter, im Besondern des weisen Gelehrten, Evagrios Pontikos (345-399 n. Chr.), zu vergleichen. Trotz wesentlicher Unterschiede der beiden Systeme, wie etwa in der Anthropologie, den Modellvorstellungen vom Menschen, den Zielsetzungen, lassen sich auf methodischer Ebene erstaunliche Berührungspunkte erkennen. So unterstreicht die Verfasserin die Bedeutung der geistlichen Psychologie der Wüstenmönche für die moderne Psychologie und Psychotherapie in Hinblick auf eine ganzheitliche, multidimensionale Betrachtungsweise des Menschen in Diagnostik und Therapie. Auch hebt sie die Notwendigkeit des interdisziplinären Dialogs hervor. In einem fiktiven Interview lässt sie Evagrios Pontikos zum Schluss kommen: "Ich denke, dass nun die Zeit dafür reif ist, die alten Gräben zwischen Theologie und Psychologie bzw. Psychotherapie... endgültig zu überwinden."