Obwohl der Antichrist in der Heiligen Schrift vielfältige Erwähnung findet, weiß unsere heutige Zeit doch sehr wenig mit ihm anzufangen. Am ehesten ist man noch gewillt, ihn als einen rein historischen Herrscher und Christenfolger aufzufassen oder als bloßes sprachliches Stilmittel gelten zu lassen. Um dieses durchaus dunkle Thema zu erhellen, hat der heilige Kardinal Newman seine hier vorliegende Schrift verfasst. Anhand von Heiliger Schrift und Väterlehre legt Newman die kirchliche Lehre dar und scheidet sie klar von Irrtümern und Privatmeinungen. Den praktischen Nutzen für die Gläubigen nicht aus den Augen verlierend, unternimmt er es ferner, dem »Sohn der Verlorenheit« klare Konturen zu geben. Er zeigt sein gesetzloses Prinzip auf, seinen Weg der »Gräuel der Verwüstung«, den Glaubensabfall, die Empörung gegen Gott und lehrt, ihn an all seinen Symptomen, welche sich in Häresien, Schismen, Aufständen, Revolutionen und Kriegen kundtun, zu erkennen. Damit verhilft er auch dazu, unsere heutige von Umstürzen und Erhebungen wider alles Göttliche gekennzeichnete Welt besser zu verstehen und widerchristliche Elemente darin klarer zu erkennen.