Die paradiesische Insel in der Ägäis war menschenleer, nachdem die griechischen Bewohner nach dem Ersten Weltkrieg vertrieben wurden. Nach und nach stranden hier ihre neuen Bewohner, eine bunte Schar aus allen Winkeln des alten Osmanischen Reiches. Jeder hat tausend Geschichten zu erzählen und ebenso viele Geheimnisse zu verschweigen, jeder ist gezeichnet von Abenteuern, Heimsuchungen und Albträumen. Sie alle versuchen, heimisch zu werden auf diesem Flecken Land, während in ganz Anatolien noch Millionen auf der Flucht sind.
Griechen, Türken, Kurden, Armenier, Jesiden, ob Christ, Alevit, Muslim oder Atheist - jeder auf dieser Insel wird von seinen Erinnerungen heimgesucht. Allmählich finden sie zueinander und werden zu einer verschworenen Gemeinschaft, auf die bereits neue Bewährungsproben warten.
Yasar Kemal erweist sich mit diesem Roman wieder als der herausragende Schriftsteller Anatoliens. Aus der Fülle eigenen Erlebens und lebenslangen Forschens verbindet er uralte Traditionen mit den Anliegen unserer Gegenwart.
»Genozid und Ökozid - dies sind die beiden großen Katastrophen unseres Jahrhunderts. Diese Tragödien sind Teil meines Lebens und Werkes.« Yasar Kemal
Auf der menschenleeren Insel strandet eine bunte Schar Menschen aus allen Winkeln des alten osmanischen Reiches. Jeder hat tausend Geschichten zu erzählen und ebenso viele Geheimnisse zu wahren.
»Kemal nutzt die Berufe seiner Protagonisten zu poetischen Exkursen über Pferde- und Bienenzucht, Fischfang und Volksmusik. In vielfach verschachtelten Rückblenden lässt er seine Romanfiguren aber auch immer wieder von dem berichten, was ihr Leben verdüsterte: der Krieg mit seinem Grauen. Die peinigende Erinnerung daran ist zumeist nur mit einem im Märchenton kaschierten Sarkasmus zu ertragen und zu vermitteln. Auch in diesem Roman gelingt es ihm, diese Tragödien zum Nährboden für die Träume von großzügigen und durch Erfahrung belehrten Welt zu machen.«