Herr Henri ist ein Redner. Er hat zwei große Lieben: Absinth und Enzyklopädien. Solange das Absinth-Trinken anhält, schwadroniert er über die verschiedensten enzyklopädischen Themen. Seine Mitteilungen scheinen die Gesprächspartner nicht zu interessieren, doch das ist kein ausreichender Grund für Herrn Henri, den Mund zu halten. Mit zunehmender Dauer entfaltet der Absinth seine Wirkung.
»Herr Henri sagte: Wenn einer Absinth mit der Wirklichkeit mischt, kommt eine bessere Wirklichkeit dabei heraus ? Aber sicher ist auch, dass, wenn jemand Absinth mit der Wirklichkeit mischt, der Absinth schlechter wird ? Früh schon habe ich die wichtigsten Entscheidungen getroffen, die es im Leben zu treffen gilt - sagte Herr Henri ? Ich habe nie den Absinth mit Wirklichkeit vermischt, um die Qualität des Absinths nicht zu mindern.«
Gleichzeitig mit »Herr Henri und die Enzyklopädie« erscheinen in der Edition Korrespondenzen auch »Herr Brecht und der Erfolg« sowie »Herr Valéry und die Logik«. In jedem der kommenden Halbjahre wird der Verlag einen weiteren Band aus dem zehnteiligen Zyklus »Das Viertel« von Gonçalo M. Tavares präsentieren.
»In dreißig Jahren, wenn nicht schon früher, wird Tavares den Nobelpreis gewinnen, und ich bin sicher, meine Vorhersage wird sich erfüllen ? Tavares hat kein Recht, im Alter von 35 Jahren so gut zu schreiben. Man möchte ihn schlagen!« (José Saramago)
»Gonçalo M. Tavares hat einen wunderbaren literarischen Chiado geschaffen, wo eine Reihe sehr seltsamer Herren Brot kauft und ihren Aperitif zu sich nimmt ? Sein Viertel ist von beeindruckender Originalität.« (Enrique Vila-Matas)