20 Jahre lang hat Alan Rusbridger als Chefredakteur den britischen Guardian geleitet und die Zeitung zum Internet-Pionier und zum wichtigsten englischsprachigen Online-Nachrichtenmedium gemacht. Davon erza?hlt er in »Breaking News« ebenso lebendig und unterhaltsam wie von einigen seiner weltbewegenden Scoops: die Aufdeckung amerikanischer Geheimdienstpraktiken durch Edward Snowden, die Vero?ffentlichungen von Wikileaks oder der Telefonabho?rskandal britischer Boulevardzeitungen.
Doch Alan Rusbridger, der zu den renommiertesten Vertretern seiner Branche geho?rt, zeigt vor allem, wie fundamental sich die Nachrichtenlandschaft in den vergangenen Jahrzehnten vera?ndert hat: Mit Klick-Geschwindigkeit werden im Internet bewusste Fa?lschungen genauso schnell wie gepru?fte Informationen verbreitet, und Algorithmen entscheiden daru?ber, was der Leser auf den Bildschirm bekommt. Die Glaubwu?rdigkeit der Nachrichten ist fu?r viele erschu?ttert, der Einfluss einst ma?chtiger Medien ist verpufft, ganze Zeitungsketten werden von Branchenfremden u?bernommen, die ha?ufg eine ganz eigene politische Agenda verfolgen.
Als Ergebnis hat die technologische Revolution einen neuen Herrschaftstyp hervorgebracht, der die Zukunft der Demokratie bedroht. Rusbridger ho t darauf, dass sich der Journalismus neu erfindet, um seiner Rolle wieder gerecht werden zu ko?nnen - und er ahnt, wie es gelingen ko?nnte.
»Gut geschrieben und ungescho?nt wird dies einmal ein schmerzhaftes Dokument sein, wenn wir eines Morgens aufwachen und beim Fru?hstu?ck nichts zum Lesen haben außer unseren Smartphones.«
Tom Stoppard, Times Literary Supplement, Best Books Of The Year