Dieser Krimi ist eine lebendige Zeitreise in die 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts und zurück in die Gegenwart mit vielen lokalen Bezügen zu Stuttgart und seiner Umgebung.
Ausgehend von deutschen Wurzeln werden anhand der Beteiligten die Auswüchse von religiösem Fanatismus, Korruption und Unmenschlichkeit und deren Folgen aus dem fernen Lateinamerika ins heimische Stuttgarter Wohnzimmer transportiert und eine spannende wie berührende Geschichte entfaltet.
Reiner Strunk hat einen Kirchenkrimi geschrieben, der aufs Beste unterhält und zugleich Position bezieht. Die starke Persönlichkeit einer Pfarrfrau, ihr Mut, ihr unbestechlicher Sinn für Gerechtigkeit und ihre große Empathie für die Schwachen und Hilfsbedürftigen überzeugen.
Die schlagfertigen Dialoge der Pfarrfrau mit ihrem Mann und dem Kriminalbeamten, der am Ende mit Hilfe des Pfarrerehepaars die beiden Todesfälle aufklären wird, sind ein Genuss.
Aber auch die (schwarz-)humorigen Anekdoten aus dem württembergischen Pfarrersalltag erheitern.
Spannend, ohne Effekthascherei, ist der Krimi bis zur letzten Seite.
Gut geschrieben und unterhaltsam ist er obendrein.