Religionen haben Konjunktur. Vormoderne Weltdeutung, Aberglaube, Obskurantismus und Esoterik sind wieder ÈinÇ. Die Nachfrage nach New-Age-Spiritualismen, Pendlern und Feng-Shui-Beratern und der nahezu wild wuchernde Wunderglaube an alternative
Heilmethoden sind ungebrochen. Und wie der Islam gibt sich auch das offizielle Christentum wieder politischer und mischt sich in Fragen ein, die nicht unmittelbar mit christlicher Lebensfxhrung zu tun haben.
Dass die Besinnung auf christliche Werte den Weg aus der Krise zeigt, mag manchen Menschen einleuchtend erscheinen. Denn einfache Antworten auf eine komplexe Wirklichkeit vermitteln ein Gefxhl der Sicherheit in einer zunehmend als unsicher empfundenen Umwelt. Einfache Antworten sind aber keineswegs immer die richtigen Antworten. Sie gaukeln vielmehr eine trxgerische Sicherheit vor. Und genau das wollen religiase Welterkl`rungen: Sie lasen rationale Weltbilder wieder auf in obskure
Zauberwelten, in denen xberirdische Kr`fte die Geschicke der Menschen lenken.
Gegen diese religiase Krankheit, so lautet Norbert Regitnig-Tillians These, ist skeptisches Denken das beste Rezept. Mit ihm lassen sich Mythen entzaubern, Dinge beim Namen nennen und fiktive Gewissheiten gegen wirkliches Wissen eintauschen. In seinem provokativen Buch spxrt der Autor der Entwicklung des skeptischen Denkens nach und erz`hlt die Geschichte gottloser Philosophen der Antike, subversiver Gesellen des Mittelalters, furchtloser Forscher der Renaissance und kritischer Geister von der Aufkl`rung bis zur Gegenwart - also von all jenen Denkern, die die Trastungen des
Glaubens nicht ungeprxft hinnehmen wollten und lieber auf die Kraft ihrer fxnf Sinne vertrauten.
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