Nach den Anstrengungen der Frauenbewegung verstärkten sich seit den neunziger
Jahren die Bemühungen nationaler und internationaler Institutionen, Männergewalt
gegen Frauen abzuschaffen. Die Vereinten Nationen haben 1993 eine Erklärung
zur Beseitigung der Gewalt verabschiedet, in der das breite Spektrum der
Gewalt gegen Frauen benannt und als Menschenrechtsverletzungen bewertet
wird. Gewalt gegen Frauen wird dort definiert als 'jede geschlechtsbezogene
gewalttätige Handlung, die einer Frau Schaden oder Leid körperlicher, sexueller
oder seelischer Art zufügt oder wahrscheinlich zufügen wird, einschließlich
der Androhung solcher Handlungen, der Nötigung oder der willkürlichen Freiheitsberaubung
im öffentlichen oder privaten Leben'. Die UN-Erklärung fordert entschieden
dazu auf, die Situation der Frauen weltweit zu verändern und internationale
und regionale Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Erprobung von Strategien
zur Bekämpfung der Gewalt zu fördern. Es wird Zeit, einen Einblick in die
Mittel und die Erfolge, auch Mißerfolge, der verschiedenen Kampagnen und
Maßnahmen zu vermitteln, um den Stand der Strategien gegen Männergewalt
einzuschätzen und voneinander zu lernen. Dieses Buch, das im Zusammenhang
mit der 'Münchner Kampagne gegen Männergewalt an Frauen und Mädchen/Jungen'
steht, macht den Anfang und fordert zu Fortsetzungen auf.