Gold glänzt an gepflegten Körpern, leitet zuverlässig in modernen Elektronikartikeln, lagert oxidationsfrei in den Tiefen der Nationalbanken und dient in Krisen als sicheres Rückzugsgebiet. Es ist Status, Lebensalltag und Rückgrat marktwirtschaftlicher Gesellschaften. Für die Kleinproduzenten jedoch ist Gold oft ein Synonym für Prekarität. «Vom Goldgräber zum Millionär?» begibt sich auf diese «andere» Seite und beleuchtet den Kleinbergbau in den informellen und illegalen Minen im Dschungel Perus. Die Bergleute in Madre de Dios bauen das Edelmaterial ab, um zu überleben - und weil auf den Märkten in China und Indien, aber auch in Europa und den USA, grosse Nachfrage danach besteht. Während einem mehrmonatigen Aufenthalt in Goldminen dieser Region hat sich der Autor den gesellschaftlichen Ursachen für diesen angeblichen vergoldeten Rausch angenähert. Er erzählt vom Lebensalltag im Goldgräbergebiet von Madre de Dios, von den Machtstrukturen in den Minen und davon, weshalb die Goldgräber im südlichen Dschungel aus den Anden Perus stammen. Der Autor erzählt auch, wie er diese, uns weitgehend unbekannte Welt, erfahren und erlebt hat - die Menschen, die unter menschenverachtenden Umständen Gold schürfen, Gold das nicht zuletzt auch durch in der Schweiz ansässige Raffinerien fliesst.