Sara, Anfang zwanzig, steht am Krankenbett ihres Onkels. Scheich Yussuf al-Ahmad ist der Chef der "Behörde für die Verbreitung der Tugendhaftigkeit und der Verhinderung von Lastern", ein Salafist, der zum Heiligen Krieg aufruft und junge Bräute an Dschihadisten vermittelt. Er hat Saras Leben zerstört - nun ist sie aus der Verbannung in London zurück und sinnt auf Rache. Najem Wali, Autor einer "Prosa von Weltrang" (taz), erzählt von einer Gesellschaft von Superreichen, die absurder und verdorbener nicht sein könnte. Es ist die Geschichte einer mutigen Frau in Saudi Arabien, die aufbegehrt gegen Scheinheiligkeit und Gewalt und um ihre Freiheit kämpft.
"Wali hat wieder einen fulminanten, wunderbar erzählten Roman geschrieben, der die aktuellen Ereignisse, das scheinbare Tauwetter in Saudi-Arabien besser verstehen hilft. Die Widersprüche treten zutage - Alt gegen Jung, Geschäft gegen Religion, Mann gegen Frau." Mario Scalla, hr2 Kultur, 05.04.18
"Die arabeske, repetitive Sprache, durch die Sätze immer wieder neu ansetzen und sich manchmal über eine halbe Seite hinziehen, hat etwas Sinnbildliches. Saras Kampf mündet nicht in eine wirkliche Befreiung, es verharrt in der Suchbewegung." Ulrike Baureithel, Tagesspiegel, 27.07.18
"Ein trauriger - am Ende aber auch hoffnungsfroh stimmender - Roman über die mörderische Wucht religiöser Fundamentalisten - und die Kraft mutiger, selbstbestimmter Frauen." Stefan Berkholz, SWR2 Lesenswert, 01.04.18
"Walis Empörung über diese Zustände ist im Roman genau so spürbar wie seine immense Empathie für Sara."
Dina Netz, Deutschlandfunk Kultur Lesart, 12.03.18
"Wie viel Wirklichkeit steckt in dieser Phantasie? Das ist die Frage, mit der Najem Wali sein Spiel treibt [...] Dieses Vexierspiel, das typisch ist für Najem Wali, umhüllt den Roman mit einem rätselhaften Schimmer von Authentizität, der ihm gut steht, weil er ja von Biographien erzählt, die besonders westlichen Lesern unvorstellbar scheinen mögen." Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.03.18
"Najem Walis Roman erzählt die Geschichte hinter den Nachrichten, die uns gerade aus Saudi Arabien erreichen."
Julia Riedhammer, rbb stilbruch, 25.02.18
"Ein Roman über Gerechtigkeit in einem Land der Ungerechtigkeit [?].Der Schriftsteller Najem Wali ist eine Art Satellit der arabischen Literatur, eine Stimme, die hinunterfunkt in eine Welt der Ungerechtigkeit. [?] Ein Autor der arabischen Postmoderne, der sich selbst in seinen Büchern auftreten lässt und in orientalischen Schlaufen erzählt. Vor allem ist Wali ein Autor, der den Tabubruch sucht. 'Saras Stunde' ist ein einziger Tabubruch."
Lothar Gorris, DER SPIEGEL, 24.02.18