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John Ruskin war Schriftsteller, Maler, Kunsthistoriker und Sozialphilosoph. Geboren 1819 in London, starb er hochangesehen 1900 in Brantwood/Lancashire. 1843 bis 1860 verfasste er eine mehrbändige Geschichte der modernen Malerei und lehrte ab 1869 in Oxford Kunstgeschichte. Als vielseitig gebildeter Kunsthistoriker und bedeutender Sozialreformer nahm er in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine herausragende Stellung im englischen Gesellschaftsleben ein. In vielen Schriften beschrieb er das »Evangelium der Schönheit«, worunter er eine Verschmelzung von Kunst, Politik und Wirtschaft verstand, die sich am Ideal der mittelalterlichen Kunst orientieren sollte. In der zunehmenden Industralisierung sah er die Drohung einer Verkrüppelung menschlicher Tugenden und der künstlerischen Schaffenskraft. Ruskin trat für eine Wirtschaftsethik ein, in deren Mittelpunkt der Mensch steht und die handwerkliche Arbeit als schöpferischen Wert anerkennt. In seinen Vorstellungen zur Sozialreform unterbreitet er zahlreiche bedeutende Vorschläge, wie z. B. Gartenstädte und Arbeiterhochschulen. Catharina Berents Kunsthistorikerin, ehemalige Direktorin des Detlefsen-Museums, von ihr erschien zuletzt »Die kleine Geschichte des Designs« bei C.H.Beck. Wolfgang Kemp Kunsthistoriker, Autor und Professor für Kunstgeschichte; jüngst erschienen »Der explizite Betrachter« in der unipress Konstanz und »Geschichte der Fotografie: Von Daguerre bis Gursky« ebenfalls bei C.H.Beck. |