Die Gita ist keine Waffe für dialektische Kriegsführung. Sie ist ein Tor, das Zugang zur ganzen Welt spiritueller Wahrheit und Erfahrung verschafft. Der Überblick, den sie uns gewährt, umfaßt alle Gebiete dieser erhabenen Region. Sie stellt sie "kartographisch" dar, aber sie zerschneidet sie nicht durch Mauern oder Zäune, die unsere Schau begrenzen ...
Eine neue, weithin umfassende Harmonisierung all unserer Gewinne ist sowohl intellektuell wie spirituell notwendig für die Zukunft. Aber genauso, wie die bisherigen Synthesen die ihnen vorausgegangenen zu ihrem Ausgangspunkt nahmen, so muß auch die Synthese der Zukunft, wenn sie auf festem Grund weitergedeihen will, von dem aus fortschreiten, was die großen Gestaltungen spirituellen Denkens und spiritueller Erfahrung in der Vergangenheit gegeben haben. Unter diesen Gestaltungen nimmt die Gita einen höchst wichtigen Platz ein.
Wenn wir die Gita studieren, wird demnach unser Ziel nicht eine scholastische oder akademische Erforschung ihres Denkens sein, auch nicht die Einordnung ihrer Philosophie in die Geschichte der metaphysischen Spekulation. Auch werden wir mit ihr nicht auf die Art des analytischen Dialektikers umgehen. Wir nahen uns ihr, um von ihr Hilfe und Licht zu empfangen. Unsere Absicht muß sein, ihre wesentliche und lebendige Botschaft, also das in ihr zu unterscheiden, was sich die Menschheit für ihre Vervollkommnung und für ihr höchstes spirituelles Wohlergehen zu eigen machen muß.
Die Zeitschrift "Yoga in Ost und West" über die "Essays":
Geschrieben in den Jahren 1921 bis 1928, sind die "Essays" von so überaus nachhaltiger Wirkung, weil Sri Aurobindo den göttlichen dreifachen Yoga durch schicksalhafte Fügung zu seinem eigenen, dem Integralen Yoga, gemacht hat. Dieser Weg und die hieraus resultierenden Erfahrungen sind es, die seinen Werken zugrundeliegen.