Die künstlerische und literarische Bewegung Dada wurde 1916 in Zürich gegründet und endete ca. 1923. Sie entstand unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs und wandte sich gegen die herkömmlichen Lebens- und Kunstvorstellungen. Heute wird der Dadaismus meist in Verbindung mit der Kunst gebraucht, die literarischen Werke finden wenig Beachtung. Dabei findet sich gerade in ihnen, in der Dichtung als auch in der Prosa, das, was den Protest, die Revolte am Konventionellen deutlich macht: Der Sinn soll entstellt werden, die Syntax gesprengt und jede Semantik verloren gehen. Das dadaistische literarische Werk hat eine eigene Sprachautonomie. Diese Autonomie zeigt sich in der Lyrik in zwei verschiedenen Typen: dem surrealistischen Gedicht und der Lautpoesie.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich intensiv mit dem zweiten Gedichttypus, dem ¿Silben-, Klang-, Ton- oder Lautgedicht¿ und dessen dadaistischer Entwicklung. Diese wird anhand dreier Künstler nachvollzogen: dem Mitbegründer des Züricher Dadaismus Hugo Ball, dem ¿Dadasophen¿ Raoul Hausmann und dem Merz-Künstler Kurt Schwitters. Ziel ist es, dem Leser einen umfassenden und kritischen Eindruck über das Thema der Lautpoesie zu verschaffen