Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,0, , Veranstaltung: Wahlen, Parteien, Koalitionen in Südamerika: Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Chile hat die Transition vom Autoritarismus zur Demokratie 25 Jahre nach dem Ende der Pinochet-Ära abgeschlossen: Erstmals seit 1989 wurden 2010 die rechten Parteien unter Sebastian Piñera an die Macht gewählt. Seit März 2014 regiert nach deren Abwahl erneut die Concertación das Land - nahtlose Regierungswechsel, wie sie einer reifen Demokratie entsprechen. Auch den Graben zwischen Rechts und Links könnte diese Reife langsam zuschütten, zugunsten der alten Tripolarität, die zwischen rechten und linken Kräften eine ähnlich starke Mitte aufwies. Anzeichen dafür finden sich vor allem im Erosionsprozess der Alianza: Das Erstarken der rechtskonservativen UDI zur führenden Kraft in der Alianza treibt die politische Rechte nicht nur fort von realistischen ¿Machtperspektiven. Es sorgt auch dafür, dass der liberalkonservative Juniorpartner RN zunehmend in die Mitte rückt - und dort nicht alleine scheint. Auch die Christdemokratie in Gestalt des "Partido Demócrata Cristianö hat im Mitte-Links-Bündnis an Einfluss verloren. Sie sieht sich durch das Erstarken der Sozialisten und die Aufnahme der vormals geächteten Kommunisten ins linke Parteienbündnis verprellt. Könnten sich die beiden Parteien langfristig zusammentun? Stehen die Zeichen der Zeit auf eine ¿neue Mitte¿ für Chile, zwischen rechtskonservativer UDI und nach links gerückter Concertación, oder gelingt es der Alianza, nach dem Wahldebakel wieder Geschlossenheit in der Opposition herzustellen?