1943 an der Ostfront: Der Berliner Arbeiter Kurt Hartung, jetzt Gefreiter, überlebt einen Bombenangriff, obwohl ihn sein Vorgesetzter Steckbeck mit dem Auftrag, einen Blindgänger zu entschärfen, beinahe ins Jenseits befördert hätte. Kurz darauf wird er, als Späher unterwegs, von einer russischen Patrouille gefangen genommen. In der Gefangenschaft gewinnt Hartung, ohnehin kein Nazisympathisant, neue Einsichten, vor allem die, dass man etwas tun muss, um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Er übernimmt den Auftrag, zusammen mit zwei Russen als falscher Oberleutnant hinter die deutschen Linien zurück zu gehen, um seinen Major mitten aus einem Offiziersgelage zu entführen. Das Unternehmen gestaltet sich zu einem halsbrecherischen, aber erfolgreichen Abenteuer, in dessen Verlauf die drei zu guten Freunden werden. Der aufwendig in Farbe und Totalvision als 'Ansturm von Spaß, Klamotte und Abenteuer' (Kino-Eule) inszenierte Film ist ganz auf den trockenen Humor des Hauptdarstellers Manfred Krug zugeschnitten, mit dem Becker seit Mitte der 50er Jahre eng befreundet ist. Die komödiantische Behandlung eines ernsten Themas hat Jurek Becker in 'Meine Stunde Null' versucht umzusetzen, der 1969/70 unter der Regie von Joachim Hasler mit Unterstützung des MOSFILM-Studios entstand. Auf Erinnerungen des deutschen Antifaschisten Karl Krug beruhend, schildert der Film nach einem Drehbuch von Becker und Hasler die turbulenten Abenteuer des Stabsgefreiten Hartung.