Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaftstheorie, Anthropologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Theodor Ballauffs Werk zeichnet sich ganz anders als die seelenanatomische Arbeit Bollnows durch einen ausgeprägten Hang zur Abstraktion und zum System aus. Dahinter scheint sich eine tiefe Skepsis gegen alle konkret-leibliche Daseinsrealität zu verbergen, zumal gegen jeden Versuch, daraus noch ein Wesen des Menschen hervorgehen zu lassen. Das zeigt sich bereits deutlich am trockenen Kalkül seiner «Systematischen Pädagogik», das sich aus einem kaum überschaubaren Gewirr aus «Fundamentalthesen», «prinzipiellen Theoremen», «pädagogischen Maßgaben» und «Maßnahmen» zusammensetzt. Dabei steht aller Aufwand an Begriffen einem vergleichsweise kompakten Anliegen gegenüber. Immer geht es Ballauff darum zu zeigen, welche Wege der pädagogischen Anthropologie nach Heidegger noch offen stehen, oder kurz, zu sagen, wie denn der Mensch sich zum «Hirten des Seins» wandeln könne. Ballauff geht zu diesem Zweck statt von den Stimmungen - die den frühen Heidegger beschäftigt hatten - ausdrücklich vom Denken aus, das er als Platzhalter für die verlorene Menschlichkeit einsetzt: [...]