Die Kinopianistin Golondrina del Rosario ist die wohl anständigste junge Frau, die in Pampa Unión lebt. 1929 ist die Salpeter-Siedlung wenige Jahre alt und schon die Heimat von Glücksrittern, Gaunern und Straßenmädchen. Als dort ein Orchester für den anstehenden Präsidentenbesuch zusammengestellt wird, kommt auch Bello Sandalio in die Stadt. Er wird Teil dieser bunten Truppe; geprobt wird nie, getrunken immer. Schon in der Vergangenheit ging Bello Sandalio auf einer Tour durch die Etablissements zu weit, und er musste über die Dächer von Pampa Unión fliehen. Golondrina, fasziniert von dem hübschen Mann mit der Trompete in der Hand, gewährte ihm in der Stille ihres Zimmers mehr als nur ein Versteck. Und nun beginnt erneut eine Liebe zu wachsen, der scheinbar nichts etwas anhaben kann, solange nur die Musik nicht aufhört zu spielen ?
Das Flüstern der Liebenden, die Kraft der Musik, das Ringen der Menschen um Freiheit. Meisterhaft erzählt Hernán Rivera Letelier von der gebrochenen Schönheit der chilenischen Wüste.
»Das neue Buch des chilenischen Romanciers Heman Rivera Letelier packt den Leser mit einer geradezu hemingwayschen Erzählwucht. Meisterhaft versteht er es, zwischen romantischer Sinnlichkeit und schlüpfriger Erotik zu changieren, ohne je die Balance zu verlieren und ins tiefe Tal peinlicher Obszönitäten zu stürzen. Liebestäuschung ist Leteliers bisher glühendster Roman.«
Simon Strauss, Basler Zeitung 24.02.2013