Deregulierung im Bildungssystem stellt eine zentrale Herausforderung sowohl für die Akteure in Bildungspolitik, -administration und -praxis wie auch für die Bildungstheorie und -forschung dar und findet ihren Ausdruck prominent u.a. in der Forderung nach mehr Autonomie für die Einzelschule und dem Wechsel von der Input- zur Outputorientierung im Pflichtschulsystem. Die in diesem Band thematisierten Dimensionen von Deregulierung im Bildungswesen zeigen ihre Vielgestaltigkeit und Vielschichtigkeit und verweisen auf die Notwendigkeit von belastbaren empirischen Studien in diesem Feld.
Deregulierung im Bildungswesen zielt in erster Linie auf den Abbau staatlicher Regelungen - Gesetze, Verordnungen, Richtlinien - und auf eine Verringerung zentraler Steuerung und Kontrolle. Sie impliziert keinesfalls ,keine Steuerung', sondern modifizierte oder gar neue Formen der Steuerung und Re-Regulierung. Es gilt zu prüfen, welche gesellschaftlichen, ökonomischen, organisatorischen, pädagogischen und weiteren Folgen mit Deregulierung im Bildungswesen einhergehen - die hier versammelten Beiträge widmen sich diesem Anliegen, präsentieren Forschungsbefunde und laden zum Nachdenken und zur Diskussion dieser aktuellen Thematik ein.