Menschen denken über die Situation nach, in der sie leben. Sie suchen nach Wahrheit über die Welt und die konkreten Umstände ihres Daseins. Viele geben den Glauben an ein besseres Leben und die Hoffnung auf eine zukünftige humane Gesellschaft nicht auf. Wie kann Philosophie sie dabei unterstützen? Welche Auswege aus der gegenwärtigen Krise, in der sich die Menschheit mit ihren Massenvernichtungswaffen und ökologischen Krisen befindet, sind möglich? Ausgehend von langjährigen Erfahrungen in der philosophischen Forschung und Lehre fasst der Autor Philosophie als Brücke zwischen den wissenschaftlichen Einsichten zur Lösung von Welträtseln und den Weltanschauungen soziokultureller Identitäten, die deren spezifische Interessen zum Ausdruck bringen. Sie ist Welterklärung, Ideenprovokation und Lebenshilfe. Philosophen sind Wahrheitssucher und Hoffnungsbringer. Die Zukunft ist zwar offen, doch gestaltbar. Es geht um Zielstellungen, die menschenwürdige Zustände garantieren könnten. Ausgehend von der in der Geschichte entwickelten Auffassung vom Philosophen als dem Liebhaber der Weisheit über die Entwicklung der Philosophie in ihren verschiedenen Ausprägungen, einschließlich des dialektischen Materialismus, werden aktuelle Defizite philosophischen Denkens zu Beginn des 21. Jahrhunderts aufgedeckt. Es geht um wichtige Beziehungen zwischen Wissenschaft, Philosophie und Ideologie, um Schnittmengen zwischen Wissenschaft und Religion. Spezialwissenschaftliche Erkenntnisse sind Herausforderungen für die Philosophie. Debatten um globale Probleme, um den Sinn des Lebens und den Charakter der gesellschaftlichen Entwicklung sind in die Untersuchung einbezogen. Eine Analyse der sich herausbildenden neuen Produktionsweise führt zur Frage nach den ihr entsprechenden Humankriterien. Demokratiedefizite, Freiheitsgewinn der Individuen und die erforderliche Seelsorge betreffen die Philosophie als weltanschauliche Lebenshilfe.
Das Buch behandelt die Implosion »realsozialistischer« Systeme und Erfahrungen mit der Kapitaldiktatur. Die Hoffnung auf eine Assoziation freier Individuen mit sozialer Gerechtigkeit und ökologisch verträglichem Verhalten bleibt. Visionen sind erforderlich, die Menschen motivieren, Wege aus der Krise zu suchen. Wenn sich die Menschheit nicht aufgeben will, dann muss sie sich aus der Katastrophengemeinschaft zur Solidargemeinschaft mit Verantwortung für die Lösung globaler Probleme formieren.
Es ist ein weiter Bogen von Überlegungen zum Thema »Wahrheit, Glaube und Hoffnung«, den das Buch spannt. Sie sind für alle wichtig und interessant, unabhängig von eventuellen Spezialinteressen, die sich um die weitere humane Entwicklung der Menschheit sorgen.