Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 2,3, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿In 1789 and the early 1790s [¿] revolutionaries from the middle class could uninhibitedly mobilize popular support for an assault on the absolutist regime and on feudal and seigneurial institutions [¿]. In 1848, the development of an organized working-class and socialist movement made this impossible: the middle-class revolutionaries were too scared of what the masses might do to engage in this sort of popular mobilization.¿ (Jonathan Sperber: ¿The European Revolutions, 1848 ¿ 1851.¿ Cambridge [u.a.]: Cambridge Univ. Press, 1994, S. 246.)
Sperber weist mit dieser Aussage auf den Unterschied der revolutionären Kraft von 1789 und 1848 hin und gleichzeitig auf ein in der Forschung häufig aufgegriffenes Problem: dem Scheitern der 48er Revolution. Sowohl die Französische Revolution 1789/92 als auch die 48er Revolution in Deutschland entwickelten sich aus einer Reihe von Missständen und Unzufriedenheit weiter gesellschaftlicher Kreise heraus. Dennoch fehlt der Gesellschaft in Deutschland zur Mitte des 19. Jahrhunderts offenbar die revolutionäre Kraft, um ähnlich umwälzende Auswirkungen auf das bestehende System wie die Französische Revolution zu haben.
Diese Kraftlosigkeit beeinflusst trotzdem nicht die Einwirkung der Großen Revolution auf die Revolutionäre in Deutschland. In gleichermaßen positiver sowie negativer Weise wird die Französische Revolution im revolutionären Deutschland um 1848 rezipiert, ihre agierenden Personen und Auswirkungen bewertet und ihre Symboliken verwendet. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher nicht mit den Unterschieden der revolutionären Kräfte der Großen ¿ und der Märzrevolution, sondern mit dem Einfluss der 1790er auf die Ereignisse in Deutschland im Vormärz und der Revolution.